Das Projekt

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2022 hat sich die Gemeinde Seewalchen für die Projektteilnahme im Rahmen vom Klimabündnis als „Bienenfreundliche Gemeinde“ entschieden.

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Was ist seitdem geschehen?

Die beim Startworkshop und bei der folgenden Begehung vorgeschlagenen Flächen im öffentlichen Raum, gemeindeeigene Grundstücke, wurden für eine Aussaat „Bienenfreundliche Blumenwiese“ aufbereitet.  

Schritt 1 – Das Gras kommt weg. Erst durch wurzeltiefes Entfernen des Bestandes (ca. 5 cm) können die Blumensamen keimen. Große Flächen können auch mehrfach gefräst und die Wurzeln mit dem Rechen entfernt werden.

Schritt 2 – Bunte Wiesen mögen’s mager Das Saatbeet wird mit ungewaschenem Material (kalk- oder silikathaltig) vorbereitet (z.B. 0/4 Kies). Der Feinanteil des ungewaschenen Materials gibt den Wurzeln Halt und bildet Kapillarräume zur Wasserspeicherung. Das optionale Aufbringen von sehr wenig Kompost (max.1cm) dient als Feuchtespeicher für die Keimlinge. Ohne Dünger wird‘s bunter: Artenreiche Blumenwiesen wachsen am besten auf magerem Boden in der Sonne. Ist der Boden von Natur aus nährstoffreich (zB. neben Bächen und Flüssen) oder der Standort sehr schattig, ist ein „Bunter Saum“ wohl geeigneter als eine Blumenwiese.

Schritt 3 – Am besten mehrjährig und heimisch Für jeden Standort gibt es im Fachhandel passende Mischungen. Um die sehr geringe Saatgutstärke (meist 3-5 g/m²) aufzubringen, haben wir folgenden Tipp: Vermengt man das Saatgut mit Sand und sät die Hälfte in Längsrichtung, die andere in Querrichtung aus, dann wird es schön gleichmäßig. Hinweis: Viele Samenmischungen, die als „bienenfreundlich“ verkauft werden, enthalten exotische Arten und sind einjährig: Sie bieten kaum Nahrung für heimische Wildbienen und müssen noch dazu jedes Jahr neu angelegt werden. Auch hochwertige Blühmischungen enthalten einjährige Feldblumen wie Mohn, Kornblume und Kornrade um bereits im Ansaatjahr einen Blühaspekt zu zeigen. Jedoch enthalten sie auch mindestens 50 % mehrjähriger, heimischer Blühpflanzen, welche im Laufe der Jahre das Bild prägen.

Schritt 4 – Walzen oder Stampfen Für besseren Bodenkontakt und schnellere Keimung sollen die Samen angewalzt oder festgestampft werden. Wiesenblumen sind Lichtkeimer und dürfen nach dem Säen nicht eingerecht oder mit Kompost bedeckt werden. Um die kleinen Samen nicht abzuschwemmen, soll die
Fläche nicht bewässert werden. Die Anlage kann ganzjährig erfolgen – ausgenommen im Hochsommer und bei gefrorenem Boden. Ein Gießen der Pflanzen ist nur nach der Keimung bei extremen Trockenperioden nötig – regionale Wildpflanzen sind sehr robust. Mit der gleichen Vorgehensweise können kleine Initialinseln (mind. 1m²) angelegt werden. Genauso können hier Setzlinge heimischer Wildpflanzen – rund 8-10 Stück pro m² – gesetzt werden. Ausgehend von den Inseln breiten sich die Blumen in die umgebenden Flächen aus, wenn diese nur mehr selten gemäht und nicht gedüngt werden.

Anleitung: Klimabündnis OÖ (Georg Wiesinger), KB OÖ

Nachstehend angeführten gemeindeeigene Flächen wurden als Bienenweide ausgesät

  • Kindergarten Rosenau – Bereich hinter der Gartenhüte
  • Innenbereich Friedhof (unterer Teil)
  • Haining/Buchberg neben der Niederwildbrache
  • im Bereich Teichstraße (entlang der Gamperner Landesstraße) als Initialflächen
  • Einfahrt Steindorf Richtung Seewalchen auf der Verkehrsinsel
  • weitere Flächen werden durch Änderung auf 2-mahtige Betriebsweise umgestellt
  • Als Saatgut wurde ein REWISA zertifiziertes = REgionales-WIesen-SAttgut als typische Blumenwiese eingesetzt, dabei wurde pro m² ca. 5 g verwendet. 
  • Danke an die Mitarbeiter im Bauhof Adolf Pachinger und Gemeindegärtner Manuel Reitinger, sowie Norbert Schwarzenlander von der Fa. KDS, der die Fräsarbeiten, Sandaufbringung und Einarbeitung durchgeführt hat.
  • Eine Aktivität im Rahmen der Bienenfreundlichen Gemeinde war die gemeinsame Organisation und Durchführung eines Strauch- und Pflanzenmarktes am 29. April 2023 mit der Gemeinde Schörfling, siehe eigenen Bericht im Marktblatt.

Fotogalerie

Bienenbeauftragter Franz Huber

Wir haben in diesem Jahr mit weiteren 19 oberösterreichischen Gemeinden den Weg zur Bienenfreundlichen Gemeinde bestritten und gehören damit mit mehr als 100 Gemeinden in Oberösterreich zum Netzwerk für Biodiversität und Bodenschutz. Die Gemeinde Seewalchen wurde anlässlich des OÖ BIENEN-Festes am 29. Juni im OKH Vöcklabruck mit Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder dafür offiziell ausgezeichnet. 

Bericht: Bienenbeauftragter Franz Huber

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