Notfallplan Seewalchen: Lebensmittelversorgung im Blackout-Fall

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Bild von silviarita / Pixabay

Beitrag aus Marktblatt 2/2023:

Seit der Auftaktveranstaltung "Notfallplan Seewalchen" im Juli letzten Jahres ist die Gemeinde Seewalchen intensiv damit beschäftigt, ein umfassendes Katastrophenschutzkonzept zu erarbeiten. Dabei sind nicht nur die Gemeindevertreter, sondern auch örtliche Einsatzorganisationen und andere wichtige Akteure der Gemeinde involviert. Unter der Leitung des Katastrophenschutzexperten Günther Friedl-Asamer und seinem Team von Friedl-Asamer Consulting wird dieser Prozess vorangetrieben. Im Rahmen unserer Serie "Notfallplan Seewalchen" möchten wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in jeder Ausgabe des Marktblatts einen kurzen Einblick geben und einen kleinen Ausschnitt aus unserem KAT-Konzept präsentieren.

In dieser Ausgabe liegt der Fokus auf der Lebensmittelversorgung im Falle eines Blackouts. Bereits im Dezember letzten Jahres wurde auf Bundesebene bei einem runden Tisch mit allen Lebensmitteleinzelhändlern ein Konzept zur Lebensmittelversorgung im Blackout-Fall präsentiert. Dabei anwesend waren auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Gemeinsam haben die Lebensmitteleinzelhändler, darunter REWE, Spar, Hofer, Lidl, Unimarkt und Co., einen Plan erarbeitet, der die Ausgabe von Lebensmitteln im unwahrscheinlichen Fall eines Blackouts regeln soll. Eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist hierbei von entscheidender Bedeutung. Im Ernstfall können die Gemeinde und ihre Freiwilligenorganisationen als Krisenmanager die Notfallversorgung der Bevölkerung übernehmen.

Wie sieht der Plan konkret aus?

Am ersten Tag des Blackouts bleiben die Filialen geschlossen, um die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Die Filialen nehmen über die vorab vereinbarten Kanäle Kontakt mit den Gemeinden auf. Am zweiten Tag werden von 9 bis 10 Uhr Lebensmittel an den behördlichen Einsatzstab und die Blaulichtorganisationen ausgegeben. Von 10 bis 15 Uhr werden vorbereitete Lebensmittel-Sackerl mit gemischten Frischeprodukten, vor allem Kühlwaren, vor den Filialen an die Bevölkerung gegen Barzahlung ausgegeben. Am dritten Tag erfolgt die Ausgabe von Produkten aus dem Trockensortiment. Die vorbereiteten Lebensmittel-Sackerl werden von den Mitarbeiterinnen zufällig zusammengestellt und enthalten eine bunte Mischung an Produkten. Aufgrund des begrenzten Sortiments möchten wir darauf hinweisen, dass es keine Möglichkeit für individuelle Wünsche gibt. Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, nur so viel wie unbedingt nötig mitzunehmen. Eine bedarfsorientierte Ausgabe/Verkauf ist hingegen bei Produkten wie Babynahrung und Hygieneartikel geplant.

Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Einzelne auch selbst Verantwortung trägt und eine gewisse Selbstversorgung unerlässlich ist. Der Zivilschutzverband bietet hierzu verschiedene Ratgeber zum Thema "Krisenfester Haushalt" an, die auf der Gemeindewebsite abrufbar sind.

Bürgermeister und Mitarbeiter der Gemeinde haben bereits Abstimmungsgespräche mit den örtlichen Lebensmittelhändlern geführt und wesentliche Schritte definiert. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass es nicht darum geht, Panik zu schüren. Ein Blackout über mehrere Tage ist nach wie vor ein äußerst unwahrscheinliches Szenario. Dennoch ist es von großer Bedeutung, sich bestmöglich vorzubereiten, um im Ernstfall gut darauf reagieren zu können.

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