Die geheimnisvolle Litzlbergerin

Gemälde kleinSeit  Ende März 2020 beschäftigt die Wissenschaftler der Oö.-Landes-Kultur GmbH ein weltweit einzigartiger Fund in unserer Gemeinde! Bei Grabungsarbeiten für ein Wohnhaus wurden am 20. März menschliche Gebeine in einem aufwendig mit Metall ummantelten Holzsarg gefunden. Der Fund liegt an einem im 17. Jahrhundert erstmals dokumentierter Stelle an der sich ein protestantisches Bethaus befunden hat. Die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen sind sensationell: Der Sarg lag über die Jahrhunderte gut konserviert im Erdreich. Die Kleidung der Toten und ihre Beigaben sind auf Grund der Feuchtigkeit und des Luftabschlusses (jene hervorragenden Konservierungsbedingungen die wir schon von den Pfahlbauten kennen) nahezu unversehrt geblieben. 

Die Textilien und alle weiteren Materialien wie das Leder ihrer Schuhe und der Einband ihres Gebetbuches weisen einen hervorragenden Erhaltungszustand auf. Ein goldener Fingerring mit der Gravur „Leben an Christ“ ist von allerhöchster Handwerkskunst.

Die Grab- oder Memorialtafel lieferte dem Team des Landesmuseums unter Leitung von Dr. Alfred Weidinger und Dr. Stefan Traxler wie erwartet des Rätsels Lösung, um wen es sich bei der Verstorbenen handelt. Die Grabtafel, die neben dem vom Bagger beschädigten Metallsarg entdeckt worden war gab die Identität der geheimnisvollen Litzlbergerin nun preis: Es handelt sich um Anna Engl von Wagrain (ca. 1574-1620), geborene Furtin.

Die Oö. Landeskultur GmbH plant mit der Marktgemeinde ab Mitte Mai auf dem Parkplatz des Strandbads in Seewalchen sechs Container aufzustellen, um Funde, Fakten und Erkenntnisse hochprofessionell zu präsentieren - selbstverständlich den Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen entsprechend. Tagesaktuell über den Ermittlungsstand informieren kann man sich unter: https://litzlberg.ooelkg.at/

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